Drucktechnologien
Bei der Sublimation, einem speziellen Druckverfahren, werden vor allem Textilien und beschichtete Materialien bedruckt. Der Begriff bezeichnet den physikalischen Vorgang, bei dem ein Stoff direkt vom festen in den gasförmigen Zustand übergeht, ohne zuvor flüssig zu werden. Im Digitaldruck bedeutet dies, dass spezielle Sublimationstinten zunächst auf ein Trägermaterial (in der Regel Transferpapier) gedruckt werden. Anschließend wird das Papier zusammen mit dem Bedruckstoff – beispielsweise Polyestergewebe oder speziell beschichtete Hartmaterialien wie Aluminiumplatten, Tassen oder Glas – in eine Thermopresse oder einen Kalander gelegt. Unter Einwirkung von Hitze (in der Regel zwischen 180 und 210 °C) und Druck verdampft die Tinte und diffundiert als Farbstoffgas direkt in die Oberfläche des Zielmaterials. Dort verankert sich der Farbstoff dauerhaft in der Polymerstruktur.
Im Digitaldruck gibt es verschiedene Lösungen für die Sublimation. Am weitesten verbreitet sind Großformat-Inkjet-Drucker, die mit wasserbasierten Sublimationstinten auf Transferpapier drucken. Es existieren auch Direktdrucksysteme, bei denen die Tinte direkt auf das Polyestergewebe aufgebracht wird. Hierfür ist jedoch eine spezielle Vorbehandlung des Materials erforderlich. Für industrielle Anwendungen stehen zudem Hochgeschwindigkeitsmaschinen zur Verfügung, die große Mengen an Textilien oder Plattenware effizient bedrucken können.
Sublimationstinten zeichnen sich durch ihre besondere chemische Zusammensetzung aus. Sie enthalten dispergierte Farbstoffe (Dispersionsfarbstoffe), die bei Raumtemperatur fest sind und erst unter Hitzeeinwirkung gasförmig werden. Diese Tinten sind meist wasserbasiert, wodurch sie umweltfreundlicher sind als viele lösemittelbasierte Alternativen. Ihre wichtigsten Eigenschaften sind eine hohe Farbdichte, brillante Leuchtkraft sowie ausgezeichnete Wasch- und Lichtechtheit nach der Fixierung im Material.
Die Thermofixierung, also das Übertragen der Farbe ins Material, erfolgt mittels Flachbettpresse für Einzelstücke wie T-Shirts oder Werbeartikel, mittels Kalander für Rollenware bzw. Textilbahnen oder mittels spezieller 3D-Vakuumpressen für komplex geformte Objekte. Die Temperatur und Dauer der Fixierung müssen exakt auf das jeweilige Material abgestimmt sein. Zu niedrige Temperaturen führen zu unvollständiger Farbübertragung, zu hohe Temperaturen können das Material beschädigen oder die Farben verfälschen. Nach erfolgreicher Thermofixierung ist das Motiv nicht nur farbintensiv und detailreich wiedergegeben, sondern auch äußerst haltbar gegenüber Waschen, Kratzen und UV-Licht.
Das Sublimationsverfahren im Digitaldruck bietet somit eine flexible Lösung für hochwertige, langlebige Drucke auf Polyestertextilien und beschichteten Materialien mit brillanten Farben und hoher Beständigkeit gegen äußere Einflüsse.